Montag, 31. März 2014

UN-Klimabericht: Welt wird grundlegend verändert


domradio.de, 31.3.2014
Neuer Weltklimabericht: Klimawandel erfordert dringendes Handeln
Auf schmalem Grat
Die Erderwärmung wird drastische Auswirkungen haben, wenn der Mensch sie nicht stärker bremst als bisher - jetzt steht es schwarz auf weiß im neuen UN-Klimareport. Noch geben die Daten aber Hoffnung.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat schon jetzt schwerwiegende Auswirkungen auf alle Kontinente und Meere. Wie viel schlimmer es für Mensch und Natur noch wird, hängt davon ab, was die Menschheit in naher Zukunft gegen die Erderwärmung unternimmt. Das ist die Kernbotschaft des zweiten Teils des neuen Weltklimaberichts, dessen Zusammenfassung der Weltklimarat IPCC am Montag im japanischen Yokohama vorlegte.

"Wir bewegen uns auf schmalem Grat", sagte die Greenpeace-Klimaexpertin Kaisa Kosonen. "Aber wenn wir mutig handeln und die Treibhausgasemissionen schneller (als geplant) senken, können größere Bedrohungen für die menschliche Sicherheit noch vermieden und lebenswichtige Meeressysteme, Wälder und Arten geschützt werden."

"Aufruf zum Handeln"

Auch der politische Geschäftsführer von Germanwatch ist alarmiert. Im domradio.de-Interview sagte er: "Ich sehe in dem IPCC-Bericht vor allem einen Aufruf zum Handeln. Der Meeresspiegel würde in den nächsten Jahrhunderten durch den Klimawandel um sieben Meter ansteigen. Aber das zu verhindern, könnte in den nächsten Jahrzehnten unumkehrbar angestoßen werden. Kein Politiker, der geschworen hat, Schaden von uns abzuwenden, darf das in Kauf nehmen."

Die Grenzen der Möglichkeiten

Zwar gibt es dem Report zufolge für den Menschen noch Möglichkeiten, sich auf die Risiken infolge des globalen Klimawandels einzustellen. Eine Anpassung funktioniere aber nur, wenn die Erderwärmung deutlich gebremst werde. Sonst werde es schwierig, warnte Chris Field, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Zwei des Weltklimarats. "Selbst ernsthafte, fortgesetzte Investitionen in die Anpassung werden ihre Grenzen haben."

Ob in den Tropen oder an den Polen, auf kleinen Inseln oder großen Kontinente, in reichen Länder oder den ärmsten - schon jetzt lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels überall beobachten. Gletscher in aller Welt schmelzen bereits, der Meeresspiegel steigt an, und viele Pflanzen und Tiere verlagern ihren Lebensraum oder sind bedroht.

Zu wenig Weizen und Mais

Der Klimawandel beeinflusst auch die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrung. "Der Bericht ist da und die Botschaft klar: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nahrungsversorgung sind schlimmer als zuvor geschätzt", sagte Tim Gore von der Hilfsorganisation Oxfam. Schon jetzt gibt es dem Report zufolge Beeinträchtigungen bei den Ernteerträgen von Weizen und Mais.

Erstmals habe der Weltklimarat anerkannt, dass eine Zunahme der Extremwetterlagen auch extreme Nahrungspreise bedeute, so Oxfam. "Ohne schnelle Taten bei der Anpassung und der Emissionsreduzierung könnte das Ziel, dass jeder genug zu essen hat, für immer verfehlt werden", warnte Gore. "Die politischen Lenker sollten sich die Frage stellen, ob ihre Generation diejenige sein soll, die das zulässt." Laut Report erhöht der Klimawandel indirekt auch das Risiko gewaltsamer Konflikte und verschärft die Flüchtlingsproblematik.

Der Unterschied zwischen zwei und vier Grad

Nach tage- und nächtelangem Ringen hatten sich die Wissenschaftler mit Vertretern von Regierungen aus aller Welt in Yokohama auf eine fast 50-seitige Zusammenfassung des neuen, rund 2000 Seiten dicken zweiten Teil des Klimaberichtes geeinigt. Sie dient als Grundlage für Politiker und internationale Konferenzen. Bei der Einschätzung der Risiken mache es einen deutlichen Unterschied, ob der Mensch in einer Welt mit zwei Grad Erwärmung lebe oder mit vier. In einer um vier Grad erwärmten Welt seien die Risiken noch sehr viel höher, heißt es in dem Bericht.

Der dritte und letzte Teil des neuen Klimareports über Möglichkeiten und Wege, die Erderwärmung zu bremsen, soll am 13. April in Berlin vorgestellt werden. Der Weltklimarat hat fast 200 Mitgliedsländer. Die UN-Organisation mit Sitz in Genf erhielt 2007 für ihren Kampf gegen den Klimawandel den Friedensnobelpreis.



ORF.at, 31.3.2014
Dringendes Handeln gefordert
Die Erderwärmung wird drastische Auswirkungen haben, wenn der Mensch sie nicht stärker bremst als bisher: Das zeigt der neue UNO-Klimabericht. Steigende Temperaturen erhöhten die Wahrscheinlichkeit „schwerer, tiefgreifender und irreparabler Folgen“, heißt es in dem am Montag im japanischen Yokohama verabschiedeten Bericht des Weltklimarats (IPCC).


Spiegel-Online, 27.3.2014
Die Uno warnt in ihrem neuen Klimareport vor einem sehr schnellen Anstieg des Meeresspiegels. Es drohen Hitzewellen, viele Gletscher könnten komplett verschwinden, für Regionen wie Deutschland sagen die Forscher mehr Starkregen voraus. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.


NZZ, 1. April 2014
Neuer Uno-Klimabericht: Zurücklehnen ist keine Option
Die Klimawissenschaften zeichnen sich oft durch Unzugänglichkeit aus. Sie produzieren bunte Grafiken am Laufmeter, die dem Laien erst nach vertieftem Studium einigermassen verständlich werden. Zudem operieren sie mit abstrakten Werten, unter denen man sich kaum Konkretes vorstellen kann. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn sich bis Ende des Jahrhunderts die globale Durchschnittstemperatur je nach Szenario um 0,9 bis 5,4 Grad Celsius erhöhen könnte? Oder was ist mit der Aussage anzufangen, dass die Hälfte des weltweiten CO2-Budgets bereits verbraucht sei, wie der Klimarat der Uno (IPCC) im vergangenen Jahr postulierte?

Samstag, 29. März 2014

NGOs kritisieren vor UN-Menschenrechtskommission die Anwendung von Gesetz aus Diktatur

Josias Munduruku, Alaíde Silva und Eduardo Baker kritisieren die Anwendung der "Aussetzung der Sicherheit" in Audienz der UN-Menschenrechtskommission
Gerade in der Woche der Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag des Putsches vom 1. April 1964 wurde  Brasilien vor der UN-Menschenrechtskommission (CIDH) wegen der Anwendung eines Gesetzes aus der Militärdiktatur kritisiert. Dadurch werden verfassungsmäßig garantierte Rechte - insbesondere der indigenen Völker - ausgehebelt und verletzt.

Militärs, Konzerne und Präsidenten der Gerichtshöfe lancierten die so genannte "Aussetzung der Sicherheit", weshalb einseitig Entscheidungen getroffen werden konnten, um ein angebliches Risiko "der Gefährdung der öffentlichen Ordnung, der Gesundheit, der Sicherheit und der öffentlichen Wirtschaft" zu vermeiden. Anders gesagt ermöglichte dieses Gesetz den Präsidenten, Entscheidungen zu ignorieren, die ihnen nicht in die Politik passten - auch wenn die Einsprüche und Klagen rechtens und aufgrund anderer Gesetze erfolgten. Die Suspension wurde beispielsweise gegen die Rechte der vom Bau der Wasserkrafte Belo Monte (PA) und Teles Pires (MT) oder der Eisenbahnlinie Carajás (PA/MA) Betroffenen angewendet. Gerichtlich entschiedene Baustopps aufgrund von Klagen Betroffener wurden immer wieder mit der Begründung der vorrangigen Wirtschaftsinteressen und der "Aussetzung der Sicherheit" aufgehoben.

Ein Antrag auf Anhörung vor der CIDH wurde von mehreren NGOs zur Verteidigung der Umwelt und der Indigenen Völker eingebracht. Am 28.3. hatte der indigene Sprecher Josiah Munduruku (MT) neben anderen Betroffenen Gelegenheit, vor der Menschenrechtskommission zu sprechen.

"Wir leiden an den Folgen der Dämme, die derzeit an fünf Flüssen gebaut werden. Die Staatsanwaltschaft präsentiert Klagen vor Gericht, Urteile zum Baustopp weden getroffen, aber die Regierung hebt alles wieder auf, indem sie sich auf 'die Aussetzung der Sicherheit' beruft", beklagt Josiah Munduruku.

Justiça Global, 19.3.2014
OEA e ONU discutem lei de exceção da Ditadura Militar ainda em uso pelo Brasil
No ano em que o Brasil lembra os 50 anos do golpe militar, o país é questionado internacionalmente por ainda utilizar um artifício criado pelos militares em nome da “segurança nacional”. Para passar por cima de decisões judiciais contrárias aos seus interesses e também aos de empresas, mesmo quando há claras violações de direitos, o Estado usa o mecanismo legal chamado suspensão de segurança. No dia 28 deste mês, a Organização dos Estados Americanos (OEA) vai realizar, em Washington (EUA), uma audiência onde a sociedade civil vai questionar diretamente o Estado Brasileiro sobre o uso dessa lei de exceção. A denúncia contra o governo também já foi feita na Organizações da Nações Unidas (ONU). No dia 10 deste mês, durante a 25ª sessão do Conselho de Direitos Humanos da ONU, foi realizado um evento paralelo que alertou para o uso sistemático dessa manobra contra populações indígenas afetadas por megaempreendimentos.

Brasil de Fato, 28.3.2014
Estado brasileiro é criticado na OEA por ainda usar lei de exceção da Ditadura Militar
Estado brasileiro foi questionado sobre o uso de uma lei que marcou a Ditadura Militar e que, hoje, vem atropelando os direitos constitucionais, em especial de populações indígenas

Socioambiental, 28 de Março de 2014
Estado brasileiro é denunciado na OEA por ainda usar lei da ditadura militar
Organizações da sociedade civil e vítimas diretas da chamada “suspensão de segurança” cobraram explicações do governo sobre uso de instrumento legal que vem atropelando direitos de populações indígenas e tradicionais


El Pais, 31.3.2014
A ditadura que não diz seu nome
O imaginário sobre a Amazônia e os povos indígenas, forjado pelo regime de exceção, é possivelmente a herança autoritária mais persistente na mente dos brasileiros de hoje, incluindo parte dos que estão no poder. E a que mais faz estragos na democracia
Eliane Brum
“Quando se quer fazer alguma coisa na Amazônia, não se deve pedir licença: faz-se.”
A declaração é do gaúcho Carlos Aloysio Weber, ex-comandante do 5o Batalhão de Engenharia e Construção, um dos primeiros a instalar-se na Amazônia na ditadura civil-militar. Em 1971, ele foi entrevistado para um projeto especial da revista Realidade sobre a Amazônia. O repórter fez ao coronel, apresentado como “lendário” em Rondônia, a seguinte pergunta: “Como é possível fazer as coisas na Amazônia e transformar a região?”. O coronel respondeu:
- Como você pensa que nós fizemos 800 quilômetros de estrada? Pedindo licença, chê? Usamos a mesma tática dos portugueses, que não pediam licença aos espanhóis para cruzar a linha de Tordesilhas. Se tudo o que fizemos não tivesse dado certo, eu estaria na cadeia, velho.

Donnerstag, 27. März 2014

Neuer Dokufilm: »COUNT-DOWN AM XINGU IV«



»COUNT-DOWN AM XINGU IV«
Aktueller Dokumentarfilm (73 min, 2014) von Martin Keßler über den Kampf gegen den Megastaudamm »Belo Monte« im Amazonasgebiet und die Korruption bei der Fußball-WM in Brasilien

Brasilianisches Amazonasgebiet, Provinzhauptstadt Altamira. Mit Motorsägen werden die ersten Holzhäusern „gefällt“ - wie morsche Bäume. Denn die Umsiedlung von fast 40 000 Menschen hat begonnen - am Fluss Xingu. Hier entsteht der drittgrößte Staudamm der Welt – Belo Monte: Strom für den „wirtschaftlichen Aufstieg Brasiliens“. So die offizielle Version. Doch hinter den Kulissen geht es um riesige Gewinne für Baufirmen, Politiker und internationale Konzerne. Dafür werden über 600 qkm Urwald gerodet, Indigene, Flussbauern und Bewohner der Stadt Altamira „zwangsumgesiedelt“.

Juisa und ihrer Familie hat man rund 10 000,- € Entschädigung geboten. Dafür können sie nicht mal ein Grundstück kaufen, geschweige denn ein Haus. Daher werden sie wohl in eine der riesigen Siedlungen ziehen, die der Kraftwerksbetreiber Norte Energia zur Zeit aus dem Boden stampft. Beton – statt Holzhäuser. Schnellbauverfahren. So spart man Zeit und Geld. Auf Kosten der Zwangsumgesiedelten. Denn viele der Betonhäuser haben schon jetzt Risse. „Der Beton wird gestreckt – um einen Zusatzgewinn zu machen“, erfahren wir von einem Insider. „Korruption und Baumafia – wie bei den Stadien für die Fußballweltmeisterschaft“, fügt er hinzu.

Weiterlesen und Bestellmöglichkeit der DVD auf NeueWut.de

taz, 7.5.2014
Nicht mal Gott hilft
Im Streit um den Staudamm Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet ziehen Indígenas und Umwelt weiterhin den Kürzeren. Die Arbeiten gehen voran.
Belo Monte ist in Brasilien ein Reizwort. Der Bau des weltweit drittgrößten Staudamms mitten im Amazonas-Urwald ist so umstritten wie sonst nur die Fußball-WM. Umweltschützer und Indígenas laufen Sturm gegen das Mammutprojekt, die Regierung verteidigt es mit lauteren und unlauteren Mitteln. Mitte Mai startet der Dokumentarfilm „Count-Down am Xingu“ in Deutschland.

Dienstag, 11. März 2014

Bischof Kräutler reagiert empört auf Aussage von Andritz-Chef zu Belo Monte

Kathpress, 10.03.2014
Belo Monte: Bischof Kräutler wirft Andritz-Chef "Zynismus" vor
Austro-brasilianischer Bischof von Xingu äußert sich empört über "beleidigende Unterstellung", Kritiker des Staudamm-Projekts in Amazonien wollten ihr Land als "Museum" erhalten

(KAP) "Das ist blanker Zynismus": Mit scharfer Kritik hat der Bischof von Xingu, Erwin Kräutler, auf jüngste Äußerungen von Andritz-Chef Wolfgang Leitner über das Belo-Monte-Staudammprojekt und den Widerstand dagegen reagiert. "Das Argument, dass wir Brasilien als Museum erhalten wollen, ist eine ausgesprochen primitive und sogar beleidigende, infame Unterstellung", erklärte der austro-brasilianische Bischof, der seit langem Partei für die indigene Bevölkerung und gegen den umstrittenen Mega-Bau in Amazonien ergreift. Leitners Aussagen seien "ein weiterer sarkastischer Affront gegen die Menschen, die von Belo Monte direkt betroffen sind", heißt es in einem von der Initiative "Solidarregion Weiz" - selbst Kritikerin des Staudammbaus - am Montag veröffentlichten Statement Kräutlers.

Der Vorstandsvorsitzende der Andritz AG hatte in einem "Kleine Zeitung"-Interview am 28. Februar auf die Kritik reagiert, der Staudamm am Xingu, einem Nebenfluss des Amazonas, zerstöre die Lebensgrundlage vieler Einheimischer: "Jedes Land, jede Region soll entscheiden, wie sie leben will", so Leitner. Man müsse "vorsichtig sein mit dem Wunsch, ich will, dass Du Museum bleibst." Auch in Österreich würde man sich dagegen wehren, wenn in Brüssel der Alpenregion Fremdenverkehr vorgeschrieben und Industrie verboten würde. Hierzulande sei durch eine hoch entwickelte Infrastruktur der Lärmpegel zwar stark gestiegen, aber "wir haben damit zu leben gelernt".

Zuletzt war auch aus der Steiermark Solidarität mit Bischof Kräutlers Widerstand gegen die Zwangsumsiedlungen im Zuge des gigantischen Staudamms laut geworden: Die "Solidarregion Weiz", wie auch die "Weizer Pfingstvision" und die politisch-spirituelle Bewegung "Way of Hope" aus kirchlichen Bewegungen hervorgegangen, hatte sich zu Beginn des Jahres gemeinsam mit Kräutler in zwei Briefen an "Andritz"-Chef Wolfgang Leitner gewandt und - bisher umsonst - um einen Gesprächstermin ersucht, um auf gravierende Missstände hinzuweisen.

"Mitverantwortung" für Zwangsumgesiedelte

Die "Andritz Hydro", eine Tochter der "Andritz AG", ist eines von drei Unternehmen, die Generatoren für Belo Monte liefern. Konzernvertreter waren laut Bischof Kräutler bisher nicht bereit, sich in dem von den Flutungen betroffenen Gebiet ein Bild vor Ort zu machen. Über drei Talsperren soll der Xingu zu zwei Stauseen mit einer Fläche von zusammen etwa 516 Quadratkilometer (etwa die Größe des Bodensees) aufgestaut werden, was nach Angaben von Kritikern zu 40.000 Zwangsumsiedelungen in teilweise an Legebatterien erinnernde Behausungen führt.

Laut Fery Berger, in der "Solidarregion Weiz" engagierter Theologe, hat Andritz-Chef Leitner bisher auch jeden Kontakt zu den Kritikern in der Steiermark verweigert und auf entsprechende Gesprächseinladungen nicht reagiert. Berger sieht eine "soziale Mitverantwortung" des Konzerns für die Zwangsumgesiedelten und im Staudammprojekt ein unrühmliches Beispiel für das, wozu Papst Franziskus "diese Wirtschaft tötet" ("Evangelii gaudium") gesagt hatte.


Leitner-Interview in der Kleinen Zeitung, 28.2.2014
"Lage in Südamerika (Zellstoffprojekt in Uruguay) nur begrenzt unter Kontrolle"
Wie stehen Sie zur teilweise sehr heftigen Kritik an Projekten wie etwa in Brasilien?

LEITNER: Jedes Land, jede Region soll entscheiden, wie sie leben will. Man muss vorsichtig sein mit dem Wunsch, ich will, dass Du Museum bleibst. Andere Länder haben ganz andere Vorstellungen, Möglichkeiten und Ziele als wir selbst. Wir würden uns auch wehren, wenn in Brüssel entschieden würde, die Alpen sind eine tolle Ferienregion, dort wollen wir keine Industrie, sollen die Leute halt im Fremdenverkehr arbeiten. Auf der Basis einer entwickelten Infrastruktur - ich denke da an die Donaukraftwerke, wenn man die erst heute bauen wollte, gäbe es sicher einen Aufschrei - wenn man das alles dann schon hat, kann man leicht diskutieren. Der Lärmpegel ist halt stark gestiegen und wir haben damit zu leben gelernt.


Montag, 10. März 2014

Neue Studie: Große Staudämme unrentabel und ernste Gefahr für die Wirtschaft


Riverwatch, 10.03.2014
Neue Studie: Große Staudämme unwirtschaftlich
Baukosten meist doppelt so hoch wie geplant. Großwasserkraft eine Gefahr für die Wirtschaft v.a. der Schwellen- und Entwicklungsländer

Großwasserkraftwerke machen ökonomisch keinen Sinn. Die Staudammlobby arbeitet häufig mit geschönten Zahlen, um derartige Projekte durchzusetzen. Das sind einige der Ergebnisse einer neuen Studie der Universität Oxford, die heute präsentiert wurde. Aussendung der Universität Oxford.

„Diese Studie ist brisant, ein wichtiger Beitrag, die Wahrheit über den Mythos Wasserkraft ans Licht zu bringen. Staudämme sind keine Lösung – sie schaffen nur Probleme”, so Ulrich Eichelmann. “Staaten und internationale Finanzinstitute wie die Weltbank müssen die Finanzierung großer Dämme stoppen.“

Mehr als vier Jahre lang haben die Wissenschaftler der Universität sämtliche große Wasserkraftwerke analysiert, die zwischen 1934 und 2007 gebaut wurden und für die geeignete Daten vorliegen. 245 Projekte aus 65 Ländern haben sie dabei unter die Lupe genommen, mit Gesamtbaukosten in Höhe von 353 Milliarden US Dollar (auf Basis 2010). Die Ergebnisse sind erstaunlich:
  • Die tatsächlichen Baukosten lagen im Schnitt um mehr als 90 Prozent über den projektieren, d.h. die Kosten waren fast doppelt so hoch wie zuvor angegeben. Je größer das Projekt, desto höher die Kostenüberschreitung. In diesen Kosten sind noch nicht einmal die Folgekosten für Natur und Bewohner (Umsiedlung etc.) eingerechnet. Die reale Kostenüberschreitung liegt also noch deutlich darüber.
  • Die geplante Bauzeit wurde um durchschnittlich 44 Prozent überschritten. Dadurch war die benötigte Energie viel später verfügbar, als versprochen. Im Durchschnitt lag die Bauzeit bei über 8 Jahren.
  • Es fand kein „Lernen“ statt. Bei neueren Projekten wurden die gleichen Fehler gemacht wie bei den alten; die heutigen Budgets sind genauso falsch wie früher. D.h. Projekte wie Ilisu (Türkei), Belo Monte (Brasilien), Xayaburi (Laos) oder Gran Inga (Kongo) sind ebenfalls unwirtschaftlich.
„Die meisten Großwasserkraftwerke sind wirtschaftlich nicht gewinnbringend. Statt des erhofften Profits, gefährden v.a. Schwellenländer ihre fragile Wirtschaft durch den Bau großer Staudämme, zu denen ihnen fälschlicherweise geraten wird”, so die Autoren der Studie.

Um die Kosten sowie die Bauzeit der Megadämme realistischer zu budgetieren, empfehlen sie die Projektkosten jeweils zu verdoppeln und die geplante Bauzeit um zwei Drittel zu verlängern. Dadurch erreiche man eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, Kosten und Bauzeit korrekt vorherzusagen.

Damit kommen die Wissenschaftler zu ähnlichen Ergebnissen wie die letzte Analyse dieser Art – die der Weltstaudammkommission (World Commission on Dams) im Jahr 2000: Wasserkraftprojekte halten nicht, was sie versprechen.

Dennoch boomt die Wasserkraft wie nie zuvor. Unter dem Deckmantel Klimaschutz und Entwicklung sollen weltweit ca. 5.000 große Staudämme im Bau und in Vorbereitung sein, fast durchwegs ohne Rücksicht auf Natur und die lokale Bevölkerung. Laut Survival International leiden weltweit etwa 750 Millionen Menschen an den Folgen von Staudämmen. Zigtausenden Arten droht das Aussterben. Und nun belegt diese Studie auch noch die wirtschaftliche Unsinnigkeit dieser Projekte. Was bleibt dann noch?

New Internationalist, 1.3.2003
Big Dams, big trouble
Patrick McCully presents the case against the concrete behemoths that cause more misery than they’re worth.

Oregon State University, 06/18/2013
Dam construction to reduce greenhouse gases causes ecosystem disruption
Researchers conclude in a new report that a global push for small hydropower projects, supported by various nations and also the Kyoto Protocol to reduce greenhouse gas emissions, may cause unanticipated and potentially significant losses of habitat and biodiversity.

An underlying assumption that small hydropower systems pose fewer ecological concerns than large dams is not universally valid, scientists said in the report. A five-year study, one of the first of its type, concluded that for certain environmental impacts the cumulative damage caused by small dams is worse than their larger counterparts.

Sonntag, 9. März 2014

"Der Xingu hat keine Fische mehr"

Raimundo, ein 53-jähriger Fischer aus der Region von Altamira, beklagt, dass seit den Bautätigkeiten für den Dammbau Belo Monte der Fischbestand des Xingu-Flusses stark zurückgegangen ist. Während er früher bis zu 35 kg täglich fischen konnte, seien es jetzt nur mehr 2,5 kg. Mit der Talsperre und dem Anstieg des Wasserpegels würde es noch schlimmer werden.

Interessante Foto-Reportage auf:
Rede Brasil Atual, 8.3.2014
Raimundo, 53, diz adeus à pesca na região de Belo Monte
Antes de obras da hidrelétrica, representante da terceira geração de pescadores conseguia 35 quilos por dia. Agora, são 2,5, e situação vai piorar com inundação de vila

Donnerstag, 6. März 2014

Starke Regenfälle führten zu Ausnahmezustand in Altamira

Starke und 20 Stunden andauernde Regenfälle führten zum Wochenende (3.3.) in Altamira zu schweren Überschwemmungen. Die Wohnviertel entlang der Flüsse Altamira und Ambé waren besonders stark betroffen und vom Verkehr völlig abgeschnitten, 6 weitere dort angrenzende Stadtteile waren teilweise überflutet.

Vom Hochwasser betroffene Personen besetzen daraufhin das Siedlungsprojekt Jatobá, das im Zug des Kraftwerksbaues für Familien errichtet wird, die in Überflutungsgebieten von Altamira leben, und verlangten trockene Unterkünfte sowie die unverzügliche Registrierung der Betroffenen.
Nach 12 Stunden des Protests versprach Norte Energia, die Erhebung der in Tieflagen wohnenden Menschen zu beschleunigen und auszudehnen.
Die ca.100 anwesenden Familien wurden in Unterkünfte der Stadtverwaltung von Altamira gebracht.
Angesichts des Ausmaßes der Überschwemmungen wurde vorübergehend der Notstand ausgerufen.


O Globo, 05/03/2014
Famílias desocupam casas em Altamira após 12h de protesto
Liberação aconteceu após reunião com representantes da Norte Energia.
Famílias foram encaminhadas para abrigo da prefeitura.
Os manifestantes que ocuparam na última terça-feira (4) casas em construção da Norte Energia no bairro Jatobá, em Altamira, deixaram os imóveis após 12 horas de ocupação. Mais de 100 famílias que protestavam pela situação da moradia no município, onde oito bairros foram castigados pela cheia do rio Xingu e as chuvas do inverno amazônico, decidiram sair após um acordo com a Norte Energia para agilizar a disponibilidade de moradias para famílias cadastradas, e avaliar a situação de outros moradores de acordo com o Plano Básico Ambiental do empreendimento.

O Globo, 4.3.2014
Manifestantes ocupam casas construídas pela Norte Energia no PA
Cerca de 150 pessoas ocupam moradias da empresa após alagamento.
Norte Energia ainda não se manifestou sobre ocupação.

O Globo, 04/03/2014
Temporal de vinte horas deixa famílias desabrigadas em Altamira
Dois bairros ficaram alagados após o temporal desta segunda, 03.
Dezenas de famílias ficaram desabrigadas.

Bom Dia Pará, 4.3.2014
Famílias desalojadas por causa da enchente em Altamira ocupam conjunto habitacional

Movimento Xingu Vivo, 4.3.2014
Em Altamira, atingidos por enchente ocupam reassentamento de Belo Monte
Segundo Assis Oliveira, que presta assistência jurídica aos manifestantes, as reivindicações seguem duas linhas: tentar moradias temporárias com a Prefeitura de Altamira, enquanto e negociar com a Norte Energia um prazo para que as famílias da manifestação sejam alojadas.
No final da manhã, por volta das 12h, alguns representantes da Norte Energia chegaram ao local. As negociações seguiram até o fim da tarde, quando foi tirada uma comissão para dialogar com a empresa.

Dienstag, 4. März 2014

Kräutler: Proteste gegen Fußball-WM dauern an


SalzburgerNachrichten, 03.03.2014
„Die Proteste verstummen nicht“
Fußball-WM. Alle paar Wochen gibt es in Brasilien Demonstrationen.
Eine kritische Analyse von Josef Bruckmoser
Die Demonstrationen gegen soziale Missstände in Brasilien hatten im Juni 2013 einen Höhepunkt erreicht. Die SN sprachen mit dem österreichisch-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler über Hoffnungen und Befürchtungen 100 Tage vor der Fußball-WM.

Was erwarten Sie von der Fußball-WM, die von 12. Juni bis 13. Juli 2014 in Brasilien stattfindet?

Kräutler: Ich rechne damit, dass es große Demonstrationen geben wird. Wie der Staat das in den Griff bekommen will, weiß ich nicht. Mit Polizei und Heer auf die Menschen loszugehen, ist keine Lösung. Allerdings mischen sich unter die friedlichen Demonstranten immer wieder Chaoten und Anarchisten. Daher ist die Entwicklung schwer absehbar.

Wird es eine Neuauflage der Demonstrationen von 2013 sein, bei denen es um soziale Missstände gegangen ist?

Kräutler: Ja, sicher. Der kleine Mann, die kleine Frau kommen nicht in die Stadien. Die Plätze sind alle längst an die Reichen ausverkauft. Auch die Hoffnung der kleinen Leute, dass sie mit Verkaufsständen vor den Stadien ein bisschen etwas dazuverdienen könnten, hat sich zerschlagen. Denn das wird im großen Umkreis um die Austragungsorte der WM-Spiele verboten sein. Die kleinen Leute hier in Brasilien sagen daher: Was bringt uns das Ganze?

Der Staat wird versuchen, eine glorreiche WM zu inszenieren, und er wird Demonstrationen weit von den zentralen Orten fernhalten.

Kräutler: Diese Sorge habe ich auch. Aber ob das heute noch so einfach gelingt, ist die Frage. Die jungen Menschen sind durch die neuen Medien vernetzt. Daher wird es für die Behörden nicht so leicht sein, alles zu kontrollieren.

Meine zweite Sorge ist, wie viel Geld Brasilien für die Fußball-WM beim Fenster hinauswirft. In mehreren Städten werden die riesigen Stadien, die für die WM gebaut werden, keine nachhaltige Verwendung finden. Die Bundeshauptstadt Brasilia ist kein Fußballzentrum. Dort wurde mit wahnsinnig viel Geld ein Stadion gebaut, das danach nicht mehr angemessen genutzt werden kann.

Gleichzeitig fragen viele Brasilianer, wie es ausschaut mit der Gesundheitsversorgung, mit den Schulen, mit der öffentlichen Sicherheit, mit den Straßen, mit dem öffentlichen Verkehr. Da wären große Investitionen notwendig. Aber nein, man investiert das ganze Geld in viel zu große und kostspielige Fußballstadien.

Die dritte Sorge ist, ob die notwendige Infrastruktur rechtzeitig fertig wird, zum Beispiel die Um- und Neubauten auf den Flughäfen von Rio oder Brasilia. Es könnte sein, dass alles ein großes Chaos wird. Es hat ja schon beim Weltjugendtag mit dem Papst in Rio große logistische Probleme gegeben.

Seit den Demonstrationen im Juni 2013 scheint es aber relativ ruhig geworden zu sein.

Kräutler: Es ist nicht so ruhig, wie es scheint. In Rio und São Paulo finden alle paar Wochen Demonstrationen statt. Die Sicherheitsbehörden sind darüber sehr beunruhigt.

Könnte es nicht sein, dass die Begeisterung am Ende die sozialen Fragen zudeckt?

Kräutler: Das kommt ganz darauf an, wer Weltmeister wird. Wenn Brasilien gewinnt, wird der Jubel eine Zeit lang vieles zudecken. Wenn nicht, dann werden die sozialen Fragen erst recht aufbrechen und die Leute werden erst recht fragen: Was habe ich gehabt von der WM, wenn meine Kinder keinen Platz in der Schule bekommen, wenn ich vor dem Krankenhaus Schlange stehen muss und nicht drankomme, wenn Menschen sterben, weil sie nicht rechtzeitig operiert werden? Was habe ich gehabt von der WM, wenn ich jeden Tag zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück in einem Omnibus eingepfercht zur Arbeit fahren muss?

Tatsache ist, dass vor allem die Jugend sich nicht mehr so leicht damit vertrösten lässt, dass Brasilien die WM austrägt, so nach dem Motto: Wir haben die WM, da ist doch alles andere egal!

Wie frei sind die Medien in Brasilien, über die Proteste zu berichten, wenn es sie gibt?

Kräutler: Vor Kurzem ist bei einer Demonstration ein Fernsehjournalist durch einen Böller getötet worden. Die Folge war, dass nur diese Ausschreitungen gezeigt wurden. Aber es wurde nicht gezeigt, warum die Leute auf die Barrikaden gestiegen sind. Und es wurde nicht gezeigt, dass die Demonstranten selbst friedlich waren. Die Medien haben das ganze Augenmerk auf die paar gewalttätigen Chaoten gerichtet, die sich unter die Demonstrationen gemischt haben. Dadurch wurde die öffentliche Debatte sehr verzerrt.


katholisch.de, 05.03.2014
"Was haben die Leute davon?"
100 Tage vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien nimmt auch die katholische Kirche die soziale Lage in dem lateinamerikanischen Land in den Blick. So sagte Erwin Kräutler, Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, dass sich die Bevölkerung durch die Fußball-WM nicht mehr über zahlreiche soziale Missstände im Land hinwegtrösten lasse.

Salzburger Nachrichten, 20.01.2014
Betonmonster zerstört Lebensader
Raubbau. Fünf Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft zeigt Brasilien der Umwelt und den Menschenrechten die Rote Karte. Das Megakraftwerk am Xingu im Amazonasbecken ist nicht nur klimapolitisch höchst fragwürdig.

Samstag, 1. März 2014

Belo Monte: Damm bei Pimentel aufgrund starker Regenfälle überflutet


Die Talsperre des Xingu bei der Insel Pimentel ist am Donnerstag (27.2.) früh aufgrund starker Regenfälle überflutet worden. Auf der Baustelle untergebrachte Arbeiter sagten gegenüber Altamira Hoje, dass sie in den frühen Morgenstunden Lärm gehört und einen Wassereinbruch bemerkt hätten. Innerhalb kurzer Zeit sei der Wasserpegel um 20 cm angestiegen, was fast zur großen Katastrophe geführt hätte. Die Unterkünfte vor Ort standen unter Wasser. Einige Arbeiter hätten die Baustelle Pimentel sofort aus Angst verlassen, andere versuchten mit Ladungen von Erdmaterial die Lecks abzudichten.

Diese Absperrung des Xingu war immer wieder Grund heftiger Proteste Seitens indigener Völker, die unterhalb des Dammes entlang des Xingu ihre angestammten Gebiete haben.

Das Baukonsortium Norte Energia verharmloste die Vorfälle und informierte, dass eine Pumpe wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet war, was zum Anstieg der 20 cm geführt hätte, und dass "die Arbeiten routinemäßig fortgesetzt" werden - mit einem angeblich aktuellen trockenen Foto vom 28.2.:


Weitere Fotos der Überflutungen:
Facebook von Mario Pinto de Paula

Jornal de Tucurui, 27/02/2014
Belo Monte: Ensecadeira rompe e alaga canteiro de obra do Sítio Pimental 
A empresa Norte Energia responsável pela construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte no Rio Xingu em Altamira no Pará, está passando um grande sufocou pelo rompimento na manhã desta quinta-feira (27), de uma ensecadeira no Sítio Pimental, tudo em função ao grande volume de chuvas que castiga a região, mas, que devido ao cumprimento dos prazos para entrega da obra, os operários estão se desdobrando, continuando a trabalhando mesmo com os grandes riscos, como foi este do rompimento da barragem.

Xingu-Vivo-Blog, 28.2.2014
Rompimento de ensecadeira da UHE Belo Monte
Águas do Rio Xingu rompem ensecadeira da UHE Belo Monte e alagam canteiro de obras no Sítio Pimental. A Norte Energia está minimizando o problema. Estamos buscando fontes confiáveis para poder divulgar a real extensão do ocorrido.

Altamira Hoje, 27.2.2014

Exclusivo: Ensecadeira de Belo Monte por pouco não virou tragédia
“Trabalhadores saíram correndo, e muita gente ainda se molhou com o vazamento inesperado” Diz um trabalhador que prefere não se identificar publicamente.
Na manhã desta quinta-feira, trabalhadores do sítio Pimental, tiveram que parar as atividades local conhecido por “VERTEDOURO” a informação era de que a água do rio estava invadindo o local, trabalhadores relataram à nossa redação que ouviram um barulho e depois começou a aparecer água entre as máquinas, todos foram retirados as presas do local para evitar mortes, a força da água invadiu várias casas de apoio para maquinários e operários.
As fotos mostram máquinas trabalhando na crista da barragem próximo ao rio (como mostra imagem acima), evitando que a água entrasse para o canteiro de obras, vários profissionais foram acionados para conter o vazamento, toneladas de barro foram usadas e caçambas foram deslocadas para o ponto de vazamento.
O colapso aconteceu nas primeiras horas da manhã e não atingiu uma quantidade maior de operários, por que estavam na troca de turno muitos ainda iriam para os pontos de trabalho na obra da encecadeira.
Apesar das imagens e vários relatos de trabalhadores, a Norte Energia, empresa responsável pela Obra no Pará, emitiu nota dizendo apenas que uma bomba de sucção da água da chuva teria parado para fazer manutenção, o que ocasionou a elevação da água dentro da encecadeira por apenas 20 cm.
Na verdade a assessoria da empresa prestou informações “não verdadeira” a nossa redação, pois o que se viu e se vê nas imagens provam exatamente o contrário, que o caso é mais sério do que se pensa e requer atenção extrema das equipes de segurança no trabalho.