Donnerstag, 26. Mai 2011

Private Bauunternehmen verlassen das Betreiberkonsortium für Belo Monte

Fast alle kleineren privaten Bauunternehmen, die bei der Versteigerung von Belo Monte im April 2010 am Siegerkonsortium beteiligt waren, wollen es nun verlassen. Von Freitag bis Dienstag (24.5.) hatten die drei Unternehmen Galvão Engenharia, Serveng und Cetenco das Ansuchen an Norte Energia gestellt, Contern von der Bertin-Gruppe soll noch diese Woche folgen. Das Bauunternehmen A J.Malucelli machte noch keine Verlautbarung, gab aber zu verstehen, dass die Bedingungen für eine Beteiligung an Belo Monte nicht mehr stimmten und es bestenfalls nur mehr eingeschränkt als Auto-Stromkonsument beteiligt bleiben wolle.

Die Baufirma Mendes Júnior ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten und kann die Schulden bei der Banco do Brasil nicht begleichen. Ähnliches war vor einigen Monaten bereits mit Gaia Energia passiert, deren Anteile von 9 % nach zähen Verhandlungen und Interventionen der Regierung vom Montankonzern Vale übernommen werden mussten.

Durch das Ausscheiden der kleineren Teilhaber dürften insgesamt bis zu 22,5 % Anteile am Kraftwerksprojekt Belo Monte frei werden, dessen Kosten derzeit mit R$ 25 – 30 Mrd beziffert werden.

Die Beteiligung jener kleineren Unternehmen war Anfang 2010 zur Bildung eines zweiten Konsortiums notwenig gewesen, damit überhaupt eine Versteigerung hatte stattfinden können. Dass gerade dieses dann als Siegerkonsortium hervorgegangen war, hatte in Wirtschaftskreisen Verwunderung und bei den Kraftwerksgegnern weitere Kritik hervorgerufen.

Wegen der ungleich starken Partner kam es bald zu Spannungen innerhalb des Konsortiums. Valter Cardeal, Direktor von Eletrobrás, dominierte bei den Verhandlungen aufgrund seiner Beteiligung von 49,89 % und bestimmte über die anderen Beteiligten, die außerdem nicht über das erhoffte Kapital verfügten. So mussten und konnten die Pensionsfonds als Geldgeber gewonnen werden.

Neben diesen Gründen wurde von einem Vertreter dieser Gruppe auch das Missverhältnis von staatlicher und privater Beteiligung am Projekt Belo Monte als Motive für das Verlassen des Betreiberkonsortiums Norte Energia angegeben.


Estadão, 24.5.2011
Mais empresas desistem de Belo Monte
Galvão Engenharia, Serveng e Cetenco pedem para sair do Consórcio Norte Energia, responsável pela usina; Mendes Junior deve ser a próxima