Montag, 1. November 2010

Ilisu-Staudamm: Wohnungen für 300 Menschen fertig

Deutschlandfunk, 29.10.2010 (mit Audio-Beitrag)
Das mangelhafte Musterdorf
Erste Umsiedlung am Ilisu-Staudamm
Am Tigris werden rund 50.000 Menschen umgesiedelt. Der Grund ist der Bau des Ilisu-Staudamms. Die ersten 300 Bewohner haben einen Blick auf ihre künftiges Zuhause geworfen. Doch Neu-Ilisu wird nicht all ihren Bedürfnisse gerecht.

ORF.at, 30.10.2010
Über 100 Dörfer werden geflutet
Die internationalen Proteste gegen das riesige Staudammprojekt Ilisu in Südostanatolien laufen seit Jahren. Genützt haben sie nicht. Am Sonntag übergibt der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Häuser eines neu errichteten Dorfes. Dorthin sollen die Bewohner der Ortschaft Ilisu, die für den Staudamm am Tigris Namensgeber war und die im Stausee versinken wird, ziehen.
Damit beginnt eine großangelegte Umsiedelungsaktion Zehntausender Menschen, die einer der Kritikpunkte an dem Staudamm ist. Auch für die Einwohner anderer Dörfer in der Umgebung werden in den kommenden Monaten neue Häuser errichtet. Insgesamt werden mehr als hundert Dörfer vom Stausee überflutet.

Haben die Menschen des Dorfes Ilisu bisher in Hütten aus Lehm gemeinsam mit ihrem Vieh gewohnt, stellt ihnen die Regierung nun größere Häuser mit Kanalisation und fließendem Wasser zur Verfügung. Ausreichend Ställe für die Tiere und neue Anbauflächen fehlen offenbar.