Dienstag, 16. März 2010

Opfer von Staudämmen berichten von ihren Erfahrungen

Quelle: MAB, 15.3.2010

Über 300 Menschen, die durch Staudämme im Amazonas betroffen sind, nehmen seit 14. März an einem Protestlager teil, das in Altamira unter dem Motto "Gegen den Staudamm Belo Monte, zum Schutz des Amazonas!" aus Anlass des Internationalen Aktionstages gegen Staudämme am 14. März stattfindet.


Am Morgen des 15. marschierten die Teilnehmer in Richtung Büro von Eletronorte, um gegen den Bau von Belo Monte sowie gegen die Gleichgültigkeit der Regierung zu protestieren, die sich nicht um die vom Tucurui-Staudamm Betroffenen kümmert.

In der Praxis wurden weder die sozialen Auflagen umgesetzt noch Dutzenden von vertriebenen Familien neu angesiedelt. Die finanziellen Ablösungen wurden nicht wie versprochen geleistet und bestimmte Kategorien von Betroffenen, wie z. B. Fischer, wurden nicht anerkannt. "Dasselbe wird hier mit jenen geschehen, deren Häuser dem Staudamm Belo Monte im Wege stehen. Denn die Interessen und Gewinne der großen Unternehmen werden den Rechten der Betroffenen vorgezogen", klagte Moisés Ribeiro von der Bewegung der in Pará von Staudämmen Betroffenen (MAB).

Das Lager wird gemeinsam von verschiedenen Organisationen durchgeführt, die gegen Belo Monte sind, vor allem von der Bewegung Xingu Vivo para Sempre, Schulen und lokalen Vereinen. In Diskussionen und Workshops wollen die Opfer von Tucurui den von Belo Monte wie auch anderen Großprojekten betroffenen Menschen von ihren Erfahrungen berichten. "Es wird eine Woche intensiver Diskussionen und öffentlicher Veranstaltungen werden. Wir wollen damit die lokale Bevölkerung für die wirklichen Motive sensibilisieren, die hinter Belo Monte und hinter vielen anderen Projekten, die an den Flüssen Tapajós, Tocantins und Araguaia geplant sind, stehen", sagt Moses Ribeiro. Das Lager befindet sich auf einem öffentlichen Platz vor der Universität in Altamira und wird eine Woche dauern.