Sonntag, 24. Januar 2010

Proteste gegen Jirau-Wasserkraftwerk

Der halbstaatliche französische Energiekonzern GDF Suez (Jahresumsatz 83,1 Mrd. Euro) ist über sein Tochterunternehmen Tractebel Energia die treibende Kraft beim Bau des Jirau-Wasserkraftwerks am Rio Madeira in Brasilien, das 2013 in Betrieb genommen werden soll. Der wichtigste Amazonas-Zufluss soll trotz massiver Proteste der Bevölkerung, von Umweltbehörden und Umweltorganisationen aus Brasilien, Bolivien und Peru aufgestaut werden.
Regenwald.org fordert in einer Online-Protestaktion: Staudamm-Projekt in Brasilien: GDF Suez stoppen


"Public Eye Award 2010" für GDF Suez
Das französische Energieunternehmen GDF Suez baut ungeachtet der massiven Kritik und des Widerstands der lokalen Bevölkerung sowie zahlreicher Umweltbehörden weiter am Jirau-Staudamm am Rio Madeira, einem Zufluss des Amazonas in Brasilien. Seine Geschäftspraktiken haben GDF Suez nun die Nominierung für den Schweizer Public Eye Award 2010 eingebracht, ein Negativ-Preis für besonders rücksichtslose Unternehmen.
Sie können sich an der Abstimmung beteiligen.

Die Turbinen für diese Kraftwerke liefert die Andritz AG:
steiermark.orf.at, 25.5.2009
Millionenauftrag für Andritz AG


Kleine Zeitung, 25.5.2009
170-Millionen-Auftrag für Andritz Hydro Brasil

Protest beim Weltwasserforum in Istanbul 2009:
n-tv, 13.3.2009
Weltwasserforum in Istanbul: Hehre Ziele und Widersprüche

Abstracts-PDF from Istanbul Water Tribunal 2009:
Case of Madeira River Hydroelectric Dams
Hydroelectric dams on the Madeira river
Construction of Megadams on the Madeira River

EFE, 14.3.2009
Tribunal da Água condena Brasil por más práticas
Istambul, 14 mar (EFE).- O Governo brasileiro foi condenado hoje simbolicamente pelo Tribunal da Água, uma corte ética dentro do Fórum Mundial da Água realizado em Istambul, por más práticas relacionadas aos recursos hídricos.
No caso brasileiro, foi levada ao tribunal a construção de duas represas de mais de 250 quilômetros quadrados cada no Rio Madeira, um dos principais afluentes do Rio Amazonas.
Estas represas poderiam prejudicar a vida da população indígena, alterar os ciclos fluviais e a biodiversidade, por isso o tribunal lamentou a falta de cuidado do Governo brasileiro.

Hintergrund:
FR (WOLFGANG KUNATH), 30.12.2008
Das Madeira-Projekt

LateinamerikaNachrichten, Jänner 2008
Viel Beton für Amazonien
Grünes Licht für Großstaudamm am Rio Madeira birgt Konfliktpotenzial
Der 10. Dezember 2007 wird wohl als ein Schicksalstag in die jüngere Geschichte Amazoniens eingehen. In nur wenigen Minuten war die Lizenz zum Bau des Staudamms Santo Antônio am Rio Madeira versteigert. Nach fast 30 Jahren wird damit zum ersten Mal wieder ein Großstaudammprojekt im Amazonasgebiet umgesetzt. Brasiliens Wachstumskurs braucht Energie – so die Regierung. In Zeiten heftiger Diskussionen über den Klimawandel gilt Wasserkraft zudem als „saubere“ Energie.

Bank Information Center (englisch - sehr ausführlich mit vielen Grafiken)
Río Madeira Complex